Nachhaltigkeit im Fokus
Nachhaltigkeit wird als Entwicklung verstanden, die die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden. Im Tourismus bedeutet dies, dass ökologische, sozio-kulturelle und ökonomische Faktoren gleichermaßen berücksichtigt werden, um nachhaltige Erlebnisse für Gäste, Tourismusbetriebe, die Umwelt und die lokale Bevölkerung zu schaffen.
Bedeutung für den Tourismus weltweit
Nachhaltigkeit im Tourismus ist entscheidend, um die negativen Auswirkungen von Massentourismus auf die Umwelt und Gesellschaft zu minimieren. Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen und ihre 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) bieten den globalen Rahmen. Tourismus kann diese Ziele unterstützen, indem er nachhaltige Praktiken fördert, die Armut verringert und Umweltressourcen schützt.
Eine Umfrage von Booking.com zeigt, dass 67 % der deutschen und 55 % der weltweiten Reisenden umweltfreundliche Angebote bevorzugen. Dies verdeutlicht den zunehmenden Wunsch nach nachhaltigem Reisen, aber auch die Notwendigkeit, solche Angebote sichtbarer zu machen und besser zu kommunizieren.
Nachhaltigkeit im österreichischen Tourismus
In Österreich ist der nachhaltige Tourismus in verschiedenen Strategien, wie dem Plan T – Masterplan für Tourismus, verankert. Diese betonen, dass der Tourismus alle relevanten Akteure – Unternehmen, Mitarbeiter, die lokale Bevölkerung und die Umwelt – gleichermaßen berücksichtigen muss, um langfristig erfolgreich und nachhaltig zu bleiben. Zertifizierungen wie das Österreichische Umweltzeichen spielen eine Schlüsselrolle, um hohe ökologische Standards in der Branche zu setzen und zu fördern.
Nachhaltigkeit im Kärntner Tourismus
Kärnten orientiert sich stark an nachhaltigen Tourismusprinzipien, die in der neuen Markenstrategie Kärnten verankert sind. Ziel ist es, durch den Schutz der Natur und die Förderung der Lebensqualität für Einheimische die Region als Vorreiter für nachhaltigen Tourismus zu positionieren.
Dabei spielen verschiedene Strategien zur Förderung von Nachhaltigkeit im Tourismus eine wesentliche Rolle
Zertifizierungen wie das Österreichische Umweltzeichen, Green Globe, Travelife, und das European Ecolabel bieten touristischen Betrieben Leitlinien und unterstützen dabei, ihre Angebote nachhaltiger zu gestalten. Diese Zertifizierungen stärken die Glaubwürdigkeit und Sichtbarkeit nachhaltiger Tourismusangebote.
Investitionen in nachhaltige Bauweisen und umweltfreundliche Infrastrukturen, wie energieeffiziente Hotels, um den ökologischen Fußabdruck touristischer Betriebe zu reduzieren.
Durch die Förderung von lokalen Produkten und Dienstleistungen kann die regionale Wirtschaft unterstützt und gleichzeitig der CO₂-Fußabdruck durch kürzere Lieferketten minimiert werden.
Strategien zur Reduktion von Abfall und zur Wiederverwertung von Ressourcen, beispielsweise durch Zero-Waste-Konzepte in Unterkünften oder Gastronomiebetrieben.
Schulungen für Mitarbeiter in Tourismusbetrieben, aber auch Informationskampagnen für Touristen, um nachhaltiges Verhalten zu fördern, z.B. in Bezug auf Energieverbrauch, Wasser- und Abfallmanagement.
Durchführung von Analysen, um die Tragfähigkeit einer Destination zu bestimmen und sicherzustellen, dass die Tourismusentwicklung im Einklang mit den ökologischen und sozialen Kapazitäten steht.
Entwicklung von umweltfreundlichen Transportmitteln wie Fahrradrouten, Wanderwege oder Elektromobilität, um den Individualverkehr zu reduzieren und Touristen nachhaltige Fortbewegungsoptionen zu bieten.
Regierungen und Organisationen können finanzielle Anreize oder Förderprogramme für nachhaltige Tourismusprojekte anbieten, z.B. Subventionen für umweltfreundliche Technologien oder die Teilnahme an Nachhaltigkeitszertifizierungen.
Integration von Nachhaltigkeitsprinzipien in die langfristige Planung von Tourismusregionen, um die Balance zwischen Tourismusentwicklung und Umweltschutz zu gewährleisten.
Förderung des Ganzjahrestourismus, um die saisonalen Belastungen auf die Umwelt und lokale Gemeinschaften zu reduzieren und gleichzeitig stabile Einkommen für die Bevölkerung zu sichern.
Die aktive Mitgestaltung durch lokale Gemeinschaften in Tourismusprojekten kann deren Akzeptanz und Unterstützung steigern sowie sicherstellen, dass touristische Aktivitäten im Einklang mit den Bedürfnissen und Werten der ansässigen Bevölkerung stehen.
Diese Strategien zielen darauf ab, den Tourismus auf eine Weise zu gestalten, die langfristig ökologisch, ökonomisch und sozial tragfähig ist. Sie unterstützen dabei, den ökologischen Fußabdruck zu verringern und gleichzeitig die Lebensqualität in touristischen Regionen zu erhalten.